2016-02-11

Ausstellung Gefühlmessgerät


Gefühlmessgerät “
へのへのもへじ / he no he no mo he ji

Das Gesicht eines Menschen ist ein wichtiges „Gerät“ um Gefühle sowie Emotion auszudrücken und kann von einen anderen Betrachter wie ein „Messgerät“ empfunden werden.

Sofort fiel mir dazu die „No-Maske“ aus dem japanischen No-Theater ein. Über 1000 Jahre Tradition hat diese japanische Tanzkunst. Ursprünglich wurde der Tanz den Göttern geweiht. Daher ist der No-Tanz heute noch sehr würdevoll und wird auch als heilig angesehen. Die Noh-Maske gibt es, vereinfacht gesagt, in fünf verschiedenen Stilrichtungen : Oni-Demon, alter Mann, Mann, Frau und Geist. Die Masken werden extra neutral angefertigt. Der Gefühlsausdruck entsteht durch feinste Bewegungungen und ist der wichtigste Teil des Nos. Freude, Traurigkeit, Liebe, Furcht, Angst, Ärger, Komik, Eifersucht, Überraschung usw.. Ohne konkrete Worte sollten alle möglichen Gefühle mit der No-Maske ausgedrückt werden.
So kam mir der Gedanke, dass ich mit dem „Gesicht“ das Thema „Gefühlmessgerät“ ausdrücken werde.

Als Puppenkünstlerin konzentriere ich mich ständig auf Gesichter. In dem Gesicht einer japanischen Puppe wird das Gefühl des Betrachter oft gespiegelt, damit die Puppe eine perfekte Begleiterin des Besitzers werden kann. Das ist der Zauber einer japanischen Puppe. Das japanische Puppengesicht zeigt allgemein kein bestimmtes Gefühl, es ist ziemlich neutral gestaltet, ähnlich wie eine No-Maske.

Außerdem fiel mir auch ein altes japanisches Gesichtsbild mit den Schriftzeichen „he no he no mo he ji“ ein. Das ist ein Art „Gekritzel“ mit den japanischen Schriftzeichen „Hiragana“, womit ein Gesicht gezeichnet wird. „ASCII-Art“ (oder klassisches japanisches Gekritzel ) nennt sich das Bild mit Schriftzeichen. Oder „Emoji“, das japanische Wort ist unübersetzt so in der Welt verbreitet.

Die japanischen Schriftzeichen gibt es heutzutage drei verschiedene Arten:
1. Kanji – Aus Hieroglyphen entwickelte chinesische Schriftzeichen, die meistens mit vielen Linien und quadratisch. Man sagt, um eine Zeitung lesen zu können, muss man 3000 Kanji-Schriftzeichen kennen. Die Kanji-Schriftzeichen haben eine oder mehrere Bedeutungen.
2. Hiragana – Aus Kanji Schriftzeichen entwickelte japanische Schriftzeichen. Es gibt 47 Stück. Rund, schlicht und fließende schöne Formen haben die Hiragana Schriftzeichen. Die Hiragana sind quasi wie ein europäisches Alphabet.
3, Katakana – Auch aus Kanji-Schriftzeichen entwickelte japanische Schriftzeichen. Genauso wie im Hiragana gibt es 47 Stück. Die Schriftform ist sehr schlicht mit wenigen geraden Linien.

Dieses Bild, das wie ein Gesicht aussieht, ist mit Hiragana Schriftzeichen gezeichnet. Das Schriftzeichen „he“ als Augenbraue, „no“ als Auge, „mo“ als Nase, das dritte „he“ als Mund und „ji“ als Gesichtsumriss und die Haare. Dieses „Gekritzelbild“ gibt es seit über 300 Jahren in Japan. Jeder Japaner, von klein bis groß, hat diese schon mal selber z.B. auf die Schulbücher gekritzelt. Das „Gekritzel“ habe ich noch weiter interpretiert als eine Katze. Auserdem „he“ wurden Katzenohren statt Augenbrauen. Das ist ein ideales Motiv für eine Kalligraphie. So entstand mein Bild „he no he no mo he ji“.


Yuki Sekikawa-Klink
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